Wie ungesund ist das Arbeiten mit digitalen Technologien und wie kann man vorbeugen?

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Das neu gestartete BMBF-Projekt »PräDiTec« untersucht die Belastungen von Wissensarbeiterinnen und -arbeitern durch die fortschreitende Digitalisierung des Arbeitsalltags. Ziel ist es, diese zunächst umfassend zu analysieren und anschließend spezifische Präventionsmaßnahmen zu erarbeiten. Das Projekt wird von der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT koordiniert.

© Fraunhofer FIT
Die Wissensarbeiterinnen und -arbeiter des »PräDiTec« Projektkonsortiums.

Am Mittwoch und Donnerstag, 15. und 16.11.2017, wurde das Projekt »PräDiTec« (Prävention für sicheres und gesundes Arbeiten mit digitalen Technologien) gestartet. Im Augsburger Kernkompetenzzentrum Finanz- und Informationsmanagement traf sich die Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT als Konsortialführer mit den sechs weiteren Projektpartnern. Beteiligt sind die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, das Betriebswirtschaftliche Forschungszentrum für Fragen der mittelständischen Wirtschaft und die Unternehmen ias, danova, Loewe Technologies und AVS.

Beanspruchungen und Belastungen erkennen und vorbeugen für einen sicheren, gesunden Umgang mit digitalen Technologien am Arbeitsplatz

Technologische Innovationen sind ein wichtiger Schlüsselfaktor zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Neue digitale Technologien ermöglichen es beispielsweise, an jedem Ort und zu jeder Zeit zu arbeiten sowie auf eine unüberschaubar große Menge an Informationen zuzugreifen. Gleichzeitig erfordern sie eine ständige Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit. Dabei ist entscheidend, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten von diesen Entwicklungen profitieren und Fehlbelastung durch die Arbeit mit neuen digitalen Technologien vermieden wird.

Das erste Ziel von PräDiTec ist, das veränderte Belastungs- und Beanspruchungsprofil durch das Voranschreiten der Digitalisierung zu analysieren. Es werden Werkzeuge erstellt, mit deren Hilfe Daten zu digital-bedingter Fehlbeanspruchung erhoben werden können. Neben breit angelegten Befragungen der Belegschaft der Projektpartner und weiterer Unternehmen fallen hierunter auch Interviews mit Personen aus den Bereichen Arbeitnehmervertretung und Arbeitsmedizin, um verschiedenste Perspektiven zu berücksichtigen.

Darauf aufbauend werden spezifische Präventionsmaßnahmen und Leitfäden erarbeitet sowie prototypisch umgesetzt, erprobt und weiterentwickelt. Digitale Systeme sollen dabei menschzentriert gestaltet werden. Damit soll Arbeit so organisiert werden, dass der Einsatz digitaler Systeme psychische Fehlbeanspruchung vermeidet. Es werden außerdem Maßnahmen entwickelt, etwa Checklisten und Lernkonzepte, durch die Beschäftigte unterstützt werden, mit der zunehmenden Digitalisierung bestmöglich umzugehen.

PräDiTec hat eine Laufzeit von 36 Monaten und wird mit mehr als 2 Mio. Euro im Rahmen der Förderinitiative »Gesund – ein Leben lang« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unterstützt. Fragen zum Vorhaben beantworten gerne Prof. Dr. Henner Gimpel (henner.gimpel@fit.fraunhofer.de) sowie Niclas Nüske (niclas.nueske@fit.fraunhofer.de).

Weitere Infos werden in Kürze unter www.gesund-digital-arbeiten.de zur Verfügung stehen.