Digitale Gesundheit

Pilot für Europäischen Gesundheitsdatenraum erfolgreich getestet

© PopTika/shutterstock.com

Um die Anforderungen des kürzlich gestarteten Europäischen Gesundheitsdatenraums (European Health Data Space, EHDS) zu erfüllen, hat Fraunhofer FIT einen EHDS-kompatiblen Pilot-Datenraumdemonstrator für Gesundheitsdaten implementiert. Ziel war es, die praktische technische Umsetzung der Datennutzung zu demonstrieren und ein besseres Verständnis für die im Rahmen des EHDS zu schaffenden Strukturen zu gewinnen.


Das Projekt »EHDS-kompatibler Pilot-Datenraumdemonstrator« zielte darauf ab, die sichere Nutzung und Vernetzung von Gesundheitsdaten zu fördern. Durch die Entwicklung eines Prototyps wurden innovative Ansätze zur Datenverarbeitung und -analyse aufgezeigt, die den Anforderungen des Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS) entsprechen.

Im Mittelpunkt des Projekts stand die Demonstration der Nutzung synthetischer Gesundheitsdaten in einem verteilten Datenraum. Zwei Use Cases – basierend auf klinischen Daten und Krebsregisterinformationen – wurden entwickelt. Ein interaktives Dashboard visualisierte die Ergebnisse und zeigte den sicheren Datenfluss zwischen den Quellen. Die Implementierung umfasste:

  • Einen synthetischen Datensatz, der reale Szenarien simuliert.
  • Eine sichere Verarbeitungsumgebung mit Pseudonymisierung und Anonymisierung.
  • Ein Dashboard zur interaktiven Darstellung der Analysen.

Die Projektpartner – darunter die Fraunhofer-Institute FIT und ITMP sowie AstraZeneca – arbeiteten eng mit Stakeholdern aus Kliniken, Krebsregistern und der Industrie zusammen. Workshops und Arbeitsgruppen halfen, technische und organisatorische Herausforderungen zu identifizieren. Die Datenverarbeitung erfolgte gemäß internationalen Standards wie HL7/FHIR, SNOMED-CT und ICD-10, u.a., um Interoperabilität sicherzustellen.

Das Projekt zeigte, dass ein verteilter Datenraum eine praktikable Lösung für die Nutzung von Gesundheitsdaten darstellt. Synthetische Daten erwiesen sich als wertvolles Werkzeug zur Evaluierung von Analysen vor dem Zugriff auf reale Daten. Die Diskussionen verdeutlichten jedoch, dass regulatorische und organisatorische Herausforderungen bestehen, die eine Standardisierung erfordern.

Ein abschließendes Symposium brachte Vertreterinnen und Vertreter aus Ministerien, Kliniken und der Industrie zusammen. Die Ergebnisse wurden positiv aufgenommen, insbesondere im Hinblick auf die EHDS-Konformität und das Potenzial für innovative Anwendungen.

Ihr Nutzen

  • Verbesserung der medizinischen Versorgung durch vernetzte Gesundheitsdaten
  • Früherkennung von Krankheiten durch Datenanalyse
  • Entwicklung personalisierter Medizin und innovativer Produkte