OsteoSys

Osteoporose – eine Volkserkrankung im Kontext von kardovaskulären Komplikationen und chronischer Inflammation: Systemmedizinischer Ansatz personalisierter Therapie

Die Osteoporose ist mit mehr als 6 Millionen betroffenen Patienten in Deutschland bereits heute eine Volkskrankheit und wird durch den demographischen Wandel weiter an Bedeutung gewinnen. Resultierende Frakturen führen viele Betroffene in die Pflegebedürftigkeit und sind mit Kosten in Milliardenhöhe ein großes gesundheitsökonomisches Problem.

Trotz mehrerer zugelassener Therapieoptionen bleibt eine Reihe ungelöster Probleme bestehen, die im aktuellen Projektvorhaben adressiert werden sollen. Ein Teil der Patienten spricht auf einige der zur Verfügung stehenden Medikamente nur unzureichend an. Ein weiterer Teil der Patienten hat eine Prädisposition zur Entwicklung spezifischer Nebenwirkungen, etwa einer aseptischen Knochennekrose. Weder die Prädisposition zum Ansprechen auf die Therapie noch zur Entwicklung von Nebenwirkungen sind bisher im Vorfeld einer Therapie erfassbar. Ein weiteres Problem ist die häufige Koinzidenz der Osteoporose mit kardiovaskulären Erkrankungen.

Ziel des Projektvorhabens ist die Etablierung einer sogenannten »personalisierten Therapie«. In einem systemmedizinischen Ansatz soll das komplexe Wechselspiel zwischen Inflammation, Knochenstoffwechsel und kardiovaskulärem System im Alter auf einer genetischen, epigenetischen, proteomischen, zellulären sowie organfunktionellen Ebene untersucht werden, um Biomarker und Algorithmen zur Vorhersage von Komplikationen zu identifizieren und eine personalisierte Therapie zu ermöglichen.

Als weitere Innovationen sollen im Rahmen des Vorhabens eine neue Ultraschalldiagnostik zur nichtinvasiven und nichtionisierenden Bestimmung der Knochenarchitektur und des Knochenfrakturrisikos sowie ein standardisiertes Verfahren zur Analyse von Antigen-spezifischen T-Zellen mittels Multiparameter-Durchflusszytometrie und Biobanking-Erweiterungstools etabliert werden. Das ausführende Konsortium zeichnet sich durch Expertise in der Grundlagenforschung, Osteologie, kardiovaskulären Medizin, Immunologie, Epidemiologie, Bioinformatik und spezifische Spitzentechnologien aus der Klinik, Forschungsinstituten, Translationseinrichtungen und Industrie aus.

Fraunhofer FIT ist im Projekt für die Datenintegration sowie Erstellung von Algorithmen und Modellen zuständig. Es wird ein Probenmanagementsystem entwickelt und in Zusammenarbeit mit dem Institutsteil Bionanalytik und Bioprozesse des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie IZI werden Arbeiten zur Weiterentwicklung von Biobanking-Strukturen vorgenommen.

Partner

OsteoSys wird im Rahmen der EFRE-Leitmarktwettbewerbe (OP EFRE NRW 2014-2020) gefördert. Beteiligt sind:

  • Marien Hospital Herne, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, St. Elisabeth Gruppe
  • Universitätsklinikum Essen
  • Ruhr-Universität Bochum
  • Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT
  • Beckman Coulter
  • St. Anna Hospital Herne, St. Elisabeth Gruppe