GreenCom

Das flexible Mitmach-Stromnetz

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Projektzeitraum: Nov. 2012  Apr. 2016      

Finanzierung: 4,8 Millionen € aus dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm FP7

Partner: 7

Projektkoordinator: LINKS Foundation (Italien)

Aufgaben des FIT: Weiterentwicklung und Integration von IoT Middlewares, nutzerzentrierte Systementwicklung

Unter der technischen Leitung von Fraunhofer FIT wurde das EU-Projekt GreenCom nach 42-monatiger Laufzeit erfolgreich abgeschlossen. Entwickelt wurde ein Smart Energy Monitoring and Control System zum Netzlast-Management regionaler Stromnetze. Auf der Insel Fur wurde eine Testumgebung mit 29 Haushalten installiert, die Wärmepumpen, Photovoltaik-Anlagen, Batteriespeicher und Smart-Home-Installationen integriert.

Die durch erneuerbare Energien verursachte ungleichmäßige Auslastung der Stromnetze erfordern Maßnahmen zur Vermeidung von Überlasten. Benötigt wird ein intelligentes, flexibles Versorgungsnetz, das den Schwankungen von Stromerzeugung und -nachfrage gerecht wird. Das Projekt GreenCom hat hier auf regionale SmartGrid-Lösungen gesetzt und auf der dänischen Insel Fur eine wirklichkeitsnahe Testumgebung realisiert. Zusammen mit dem lokalen Stromnetzbetreiber wurde ein Smart Energy Monitoring and Control System in 29 Privathaushalten installiert, das haushaltsbezogene Daten über Geräte, Sensoren, Aktuatoren und Smart Meters in nahezu Echtzeit sammeln, aggregieren und analysieren kann. Dabei wurden Wärmepumpen, Photovoltaik-Anlagen, Batteriespeicher und auch, die im Projekt vom Fraunhofer FIT realisierten, Smart-Home-Installationen an das System angebunden.

Mit der Datenanalyse wurden Verbrauchsdaten über Gerätetypen und -orte bereitgestellt sowie Vorhersagen (bis zu vier Stunden) ermöglicht und so der Energieaustausch planbar gemacht. Eine zeitversetzte Steuerung von Großverbrauchern in Haushalten vermied zudem Lastspitzen.

Darüber hinaus dienten die erhobenen Daten auch zur Analyse bestehender sowie zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Diese sehen etwa einen neuen Marktteilnehmer vor, den sogenannten Aggregator, der Wärme als Service anbietet: Endkunden lassen zu, dass ihre Wärmepumpen ferngesteuert werden und bezahlen dafür weniger Heizkosten. Mindest- und Höchsttemperaturen werden vertraglich festgelegt. Der Aggregator kann flexibel auf das Stromangebot reagieren und verkauft diese Flexibilität an den Netzbetreiber. Der Bürger müsste der externen Steuerung nur zustimmen, ohne seine Nutzungsgewohnheiten zu ändern, da beispielsweise eine Wärmepumpe nicht dauerhaft in Betrieb sein muss und von außerhalb ohne negative Auswirkung gesteuert werden kann. 

Ergebnisse

Nach 42 Monaten Laufzeit endete das GreenCom-Projekt mit einem durchschlagenden Erfolg in der Smart Grid-Technologie. Als Hauptergebnis des Projekts entstand dabei ein Smart Energy Monitoring and Control System für das Lastmanagement regionaler Stromnetze. Eine Testumgebung mit 29 Häusern auf der dänischen Insel Fur integriert Wärmepumpen, Photovoltaiksysteme, Batterien und Smart-Home-Installationen.

Nächste Schritte

GreenCom war das erste Projekt des Fraunhofer FIT, das sich mit der Smart Grid-Technologie beschäftigte. Aufgrund der erfolgreichen Ergebnisse wurden wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Projekte mit dem Schwerpunkt erneuerbare Energien gewonnen. So lässt sich etwa der Energieverbrauch besser in größeren Netzwerken optimieren statt in Einzelhaushalten. Durch zielten die daraufhin folgenden Smart Grid-Projekte auf Lösungen zur Energieeinsparung auf Stadtebene ab.

Aktualisierung: Juni 2020

Weitere Infos zu Ehrfahren Sie mehr über GreenCom finden Sie auf der offiziellen Projekt-Website: greencom-project.eu