Das Diagnoselabor für zu Hause

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Fraunhofer FIT präsentiert auf der MEDICA ein mobiles drahtloses System mit miniaturisierter Sensorik zur Gesundheitsüberwachung älterer Menschen in ihrer Wohnung. Die Plattform integriert neben nicht-invasiven Messsensoren auch die Blutentnahme und die Bestimmung spezifischer Marker im Blut. Herzstück der Lösung ist ein kompaktes Heimgerät, das die benötigten Softwarekomponenten sowie die Mess- und Analysegeräte beherbergt. Besuchen Sie uns auf der MEDICA, 12. – 15. November 2014, Halle 10, G05.

© Fraunhofer FIT
Mikrochip zur elektrochemischen Markerdetektion.
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Fluoreszenzsensor.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit seit Jahren die Todesursache Nummer eins. Mobile Assistenzsysteme, die das Monitoring von Vitalparametern wie Blutdruck oder Herzfrequenz von zu Hause aus ermöglichen, könnten Risikopatienten mehr Sicherheit und Lebensqualität bieten. Wissenschaftler des Fraunhofer FIT haben gemeinsam mit der Berliner Charité, T-Systems sowie weiteren internationalen Forschungspartnern eine entsprechende Plattform entwickelt und im Einsatz getestet.

Die Plattform integriert neben nicht-invasiven Messsensoren auch die Blutentnahme und die Bestimmung spezifischer Marker im Blut beim Patienten zu Hause. Herzstück der Lösung ist ein kompaktes Heimgerät, das die benötigten Softwarekomponenten sowie die Mess- und Analysegeräte beherbergt. Es können unterschiedliche Sensoren zur Messung von Vitalparametern angebunden werden, etwa ein mit einem Bluetooth-Modul ausgestattetes Pulsoxymeter zur Ermittlung von Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung. Oder ein Blutdruckmessgerät, das die ermittelten Werte von der Armmanschette über WLAN an das System übermittelt. Mit dem Nanopotentiostat, einem elektrochemischen Sensor, lassen sich der Glucose-, Lactat- oder Cholesterolwert bestimmen. Zudem liefert ein Fluoreszenzsensor durch optische Auswertung mit einer Laserdiode die Konzentrationen bestimmter Herzkreislaufmarker.

Zur Überprüfung der Risikomarker im Blut nutzt der Patient spezielle Einmal-Kartuschen, in die er mit einem Pieks in seinen Finger einen Bluttropfen bringt. Die Kartusche ist mit einem Mikrochip ausgestattet und bereits so vorbereitet, dass die im Blut enthaltenen Marker nachgewiesen werden können. »Die Blutprobe in der Kartusche wird im Heimgerät analysiert. Möglich machen dies miniaturisierte Sensoren, die in der Lage sind, die Zusammensetzung der Blutprobe bis auf Nanoebene zu messen«, so Professor Harald Mathis, Leiter der Abteilung Biomolekulare Optische Systeme des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT.

Das Heimgerät wertet alle Daten aus und übermittelt diese über eine sichere Internetanbindung an den Arzt oder ein Medizinzentrum. Eine Smartphone-App zeigt dem Patient die Messergebnisse und das Feedback vom Arzt an.